Imaret

Imaret ist ein beeindruckendes Gebäude, das von Mehmet Ali (1769-1849) als Schenkung an seine Heimatstadt errichtet wurde. Ali wurde in Kavala geboren und wurde später Herrscher von Ägypten. Es befindet sich auf der Westseite der Altstadt, in Panayia, auf einer Fläche von 3500 m2. Es wurde von den Misirern, einer Familie von Tabakhändlern, wunderschön renoviert. Der Gebäudekomplex war eine "kulliye" - eine religiöse Schule - vielleicht die letzte des Osmanischen Reiches, die soziale und pädagogische Dienstleistungen anbot. Auf dem Gelände befanden sich zwei Madrassa (religiöse Bildungsstiftungen), zwei Mestzit (Gebetsräume), ein Imaret (Suppenküche), eine Mekteb (Grundschule), Büros und Wohnheime. Der ursprüngliche Bildungs- und Wohltätigkeitszweck der Stiftung änderte sich schließlich und wurde nach 1858 sogar als schädlich für die Stadt angesehen. Bis 1902 war sie jedoch als religiöse Schule und bis 1923 als gemeinnützige Stiftung tätig. Nach dem Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei Anfang der 70er Jahre wurde Imaret von Flüchtlingen bewohnt. Nach 1967 trat Imaret in eine Ära der Dekadenz ein. Die Renovierung dauerte 22 Monate und heute ist es ein Luxushotel.