Einblicke in ein vielfältiges Kulturerbe: 4 Moscheen von Kirgisistan

Der Islam ist die am weitesten verbreitete Religion unter den Gläubigen in Kirgisistan. 80 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. 1960 war weniger als die Hälfte der Bevölkerung Muslime, aber aufgrund ethnodemografischer Prozesse nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der wachsenden Finanzierung der muslimischen Entwicklung wuchs die Zahl der Muslime exponentiell. In den 1990er Jahren gab es nur 40 Moscheen und jetzt sind es über 2600. In diesem Artikel werden wir 4 wunderschöne Moscheen untersuchen, die einen Einblick in das vielfältige kulturelle Erbe Kirgisistans geben können. Diese Moscheen hatten unterschiedliche architektonische und ethnodemografische Einflüsse.

Sulaiman-Too-Moschee in Osch

Die Sulaiman-Too-Moschee befindet sich am Rande des Sulaiman-Too-Berges (der als heiliger Berg und Pilgerziel gilt), direkt im Zentrum der ältesten Stadt Kirgisistans, Osh. Diese Stadt hat viele prominente Moscheen, aber die Sulaiman-Too-Moschee ist eine der neuesten und bemerkenswertesten. Das erste, was Ihnen auffallen würde, ist, dass es sich um ein riesiges Gebäude handelt, das höchste in der Gegend. Es kann bis zu 20 000 Besucher aufnehmen. Es besteht aus einer Gebetshalle, einem Konferenzraum und einer Bibliothek. Es wurde 2012 mit privater Finanzierung von arabischen Philanthropen gebaut. Diese Moschee hat ein einfaches, elegantes Design mit Marmorziegeln und Gravuren in Minaretten. Auf der anderen Seite des Sulaiman-Too-Berges liegt die älteste Moschee der Stadt Osh - Ravat Abdullah aus dem 16. Jahrhundert.

Sulaiman-Too Mountain, Osh

Sulaiman To, Ošas, Kyrgyzstan

Alte hölzerne Dungan-Moschee in Karakol

In den 1880er Jahren flohen Dungans, die chinesische muslimische Volksgruppe, wegen des Krieges in die Stadt Karakol. Sie haben 1910 eine alte Holzmoschee gebaut, um der Dungan-Gemeinde in Karakol zu dienen. Das von einem chinesischen Architekten entworfene Gebäude ist vollständig ohne einen einzigen Nagel konstruiert. Die Bilder auf Holzkonstruktionen spiegeln den vorislamischen, buddhistischen Hintergrund des Dungan-Volkes wider. Statt eines Minaretts gibt es eine Holzpagode. Die im Gebäude verwendeten Farben spiegeln auch die Dungan-Symbolik wider: Rot zum Schutz vor bösen Geistern, Gelb zum Anziehen von Reichtum und Grün zum Einladen von Glück.

Dungan Mosque

Bektenova str., Przhevalsk, Kirghizistan

Azreti-Ali-Moschee in Naryn

Die Azreti-Ali-Moschee, auch als Blaue Moschee bekannt, befindet sich in Naryn, der kirgisischsten Stadt Kirgisistans, und wurde 1995 von einem örtlichen Abgeordneten erbaut. Es ist eine zentrale Moschee von Naryn. Die Stadt Naryn liegt auf 2000 Metern über dem Meeresspiegel und hat die geringste Anzahl nicht-kirgisischer Bevölkerung im Land. Die Ornamente der Moschee sind traditionelle nomadische Stickereien, die Oymos genannt werden. Die blaue Farbe des Gebäudes kann auch auf den schamanischen Hintergrund der Kirgisen hinweisen. Außerdem galt Blau im Tengriismus als die Farbe des Himmels.

Azreti Ali Mosque, Naryn

Naryn, Kyrgyzstan

Imam al Sarakhsi Moschee in Bischkek

Die Imam-al-Sarakhsi-Moschee, die neue Zentralmoschee von Bischkek, wurde von der türkischen Religionsbehörde für 25 Millionen Dollar gebaut. Der Bau hat 6 Jahre gedauert. Die größte Moschee Zentralasiens umfasst eine Fläche von 3,5 ha und jedes ihrer Minarette ist 70 Meter hoch. Es kann 28 000 Besucher aufnehmen. Die Moschee ist im Baustil des Osmanischen Reiches erbaut und ähnelt der Blauen Moschee in Istanbul. Die Ornamente im Inneren wurden von Hand bemalt.

Mosque of Imam al Sarahsi, Bishkek

53 Gogol St, Bishkek, Kyrgyzstan

Kirgisistan liegt in Zentralasien, am Schnittpunkt verschiedener kultureller Einflüsse und ist ein Land mit einem reichen Erbe. Der Besuch dieser 4 Moscheen kann Ihnen nicht nur Einblicke in unseren historischen Hintergrund, sondern auch in unsere aktuellen Angelegenheiten geben.